Arthur the Beagle
(K)Ein Polarforscher, aber `ne Bombe
Er ist am gleichen Tag geboren wie die Schauspielerin Ginger Rogers, der Nazi-Ankläger Fritz Bauer, die Politikerin Sahra Wagenknecht und der Polarforscher Roal Amundsen. Will heißen: Er erblickte an einem 16. Juli – genauer gesagt: im Jahre 2020 in Schönfließ bei Berlin – diese verrückte Welt.
Ebenfalls an einem 16. Juli wurde 1945 die erste Atombombe in New Mexico (Trinty Test) gezündet, 1961 die Apollo im ersten bemannten Flug zum Mond geschickt (die Russen folgten taggleich 4 Jahre später) und 40 Jahre darauf starb Beate Uhse an einem 16. Juli. Für Hunde absolut uninteressant. Aber Menschen brauchen solche Daten, um sich wichtig zu machen.
In diesem Sinne: Seine Mutter ist die berühmte Agility Meisterin Nomi (LD No Limit) . Sie sieht top aus und geht immer noch ab wie ein tiefer gelegter Porsche. Sein Vater ist Lebe-Hund und Flaneur Jerry Fürst vom stillen Tal. Auch er hat als Model jede Menge Pokale im Schrank zu stehen; darunter V1 Weltsieger von 2019.
Gestatten? Sein Name ist Arthur Immanuel aus der Brandenburger Beagle-Zucht Terrible Witches of Mountain (Bergbeagles). Er entstand (abgesehen vom A-Wurf) in Anlehnung an den deutschen Philosophen Schopenhauer. Dieser hat mal ganz provokant gesagt: „Keiner gilt für das, was er ist, sondern für das, was andere aus ihm machen.“ Damit dürfte klarer werden, warum er so ist, wie er ist.
Außerdem gab es in den 90er Jahren so eine Retro-Postkarte zu kaufen. Darauf war ein 20er-Jahre Bengel mit dem folgenden Spruch abgebildet: „Du fragst mich was soll ich tun. Ich sage dir: Lebe wild und gefährlich, Arthur.“ Das ist sein Credo. Vielleicht lebt er deshalb in Berlin.



www.beaglehunde.de
Beagles liegen nicht einfach faul rum, Beagles verschönern den Raum.


Berliner Bengels sind sexy
Die Metropole ist für Hipster, Menschen aus aller Welt und Youngsters „sexy“. Das bedeutet für Arthur: Alles ist vermüllt, ignorant und laut. Der Berliner Senat mag keine Hunde und will, dass sie (egal, welche Rasse) in der U-Bahn einen Maulkorb tragen, in den Parks nur an der kurzen Leine laufen und wenige Freilaufflächen haben.
Die Hundesteuer wird zweckentfremdet und nichts wird für die Vierbeiner getan. Die Straßen sind verunreinigt, man muss überall auf Glassplitter und Essensreste am Boden achten und in den Kreuzberger 30er Zonen rasen junge Drogendealer unbehelligt mit ihrer aufgemotzten S-Klasse. Nicht besser sind viele der Radfahrer/innen, die vogelwild über die Gehwege rasen; selbst mit Kinderwagenanhänger.
Nun sind E-Roller hinzugekommen, die von allen Altersklassen (auch Kindern) ebenfalls auf den Gehwegen in Höchstgeschwindigkeit gefahren werden. Nur im eigenen Auto ist der Hund geschützt und willkommen. Absurde kreuzberg-grüne Mobilitätspolitik.
Während Dealer und Junkies ungestört und offen in Parks Geschäfte abwickeln, viele Parkbesucher ihren Müll achtlos liegen lassen und es nachts dort gefährlich bleibt, kontrolliert das Ordnungsamt am liebsten die Hundehalter/innen, ob sie die Steuermarke sowie Kotbeutel dabei haben und ob die Leine zu lang ist.
Man will nicht „rassistisch“ gegenüber den Dealern sein, feiernde Gruppen nicht provozieren und die Hundehalter/innen sind willige Bußgeldzahler. Manchmal wünscht sich Arthurs Herrchen, dass ganz Kreuzberg, Neukölln und Tiergarten (und natürlich das Rote Rathaus) unter einem gigantischen Hundekothaufen versinken und die Verantwortlichen ehrenamtlich im Tierheim putzen müssen. Will heißen: In Berlin sind nur die Hunde sexy.
Am liebsten würde Arthur auf das Land oder in einen ruhigen, schönen Bezirk ziehen. Für Mams und Paps als arbeitende Steuerzahler (ohne WBS oder Sonstwie-Sozialstatus) ist es schwer, eine bezahlbare Wohnung in Berlin zu bekommen. Somit wird Arthur fast täglich zum Tempelhofer Feld (großer Hundefreilauf) kutschiert oder ist auf Reisen.
Beagles leben wild und gefährlich
Den Beagles wird nachgesagt, dass sie verfressen, dickköpfig und freigeistig sind. Verfressen ist Arthur in der Tat nicht, da er nur die guten Sachen verspeist – und dann nur, wenn er will: Bionahrung (offen deklariertes Futter ohne Zusätze), frisches Pferdefleisch, beste Öle und wenn’s sein muss, frischen Fisch.
„Das Gute ist des Besten Feind“, sagt der anspruchsvolle Beagle und wird täglich von seinem Service-Personal (Frauchen & Herrchen) verwöhnt.
Dickköpfig ist er natürlich nicht. Er weiß nur vieles besser als andere: wann er nach Hause will, was er zu Essen mag, ob er auf bestimmte Kommandos hört oder welche Pinkelstelle die beste ist.
Freigeist Arthur
Frei zu sein bedeutet für ihn: manchmal morgens um 6 Uhr an der Wohnungstür zu klingeln (ja, er kann das!), heimlich auf fremde Betten zu springen, aus dem Fenster zu bellen und dem Besuch am Schal zu ziehen, der um den Hals hängt. Dadurch entstehen immer so schöne Krächz-Geräusche.
Seine Lieblingstiere sind Menschen. Sie sind leicht erziehbar, geben lustige Laute von sich und kraulen viel. Außerdem führen sie ihn zu den besten Schnüffelplätzen, lassen Sachen liegen und versorgen ihn mit gutem Essen. „Der Mensch kann zwar tun, was er will“, sagt sein Namensvetter Schopenhauer, „aber er kann nicht wollen, was er will.“
Bei den Beagles ist das anders. Sie wollen, was sie wollen. Hier und jetzt. Freiheit steht für ihn immer in Abhängigkeit mit anderen, ansonsten ist sie bedeutungslos.
Anders ausgedrückt: Freiheit ist für Arthur `ne gute Schnüffelstelle, an der er so lange ist, wie er Lust hat, weil er das eben will.
Hobbies: Socken und Banküberfall
Ganz persönlich: Arthur’s Leidenschaften sind Modeling (Instagram), gutes Essen, Chillen und ausgedehnte Spaziergänge. Außerdem mag er Kissen, Quietschtiere, Zeitschriften, Socken, Schuhe, Plastikverschlüsse aller Art und am Wäscheständer aufgehängte Kleidung. Daneben gibt er Anleitungen für Gymnastik, Yoga und sogar Banküberfälle.
Natürlich liebt Arthur das Reisen. Genauer gesagt: Er ist gerne woanders im Grünen, aber ohne dorthin gefahren zu werden, da er Autofahren hasst. Seine unzähligen, aufregenden Abenteuer werden hier bald zum Besten gegeben und erscheinen in Bildform regelmäßig auf seinem Instagram-Profil.